Die Geschichte der Kirche Achelriede reicht zurück bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg.
- 1651 erhielt die ev. Gemeinde des Kirchspiels Bissendorf die Erlaubnis, auf eigene Kosten, eine neue Kirche zu errichten. Gottesdienste fanden vorher in der ursprünglich katholischen Kirche in Bissendorf statt. Nach dem Westfälischen Frieden mussten die Protestanten 1650 die katholische Kirche verlassen.
- 1652/53 entstand die Holzkirche an der Achelriede zwischen Bissendorf und Stockum, mit Unterstützung der Güter Schelenburg, Hünnefeld und Ippenburg her.
- Ernst August II. (2. ev. Fürstbischof, amt. 1716-26) war Förderer des Kirchbaus. Durch den Tod des Fürstbischofs 1728 blieb die Kirche zunächst unvollendet.
- Die Kirche war ursprünglich als breitgelagerter Bau von den Langseiten her zu betreten. Die historische Allee zur Kirche führt von Straße direkt auf S-Portal zu.
- Unverwechselbar als protestantische Predigtkirche gilt sie durch hden ochbarocken Kanzelaltar und die umlaufende Empore.
- Die Holzkirche wurde fast zeitgleich mit St. Petri in Melle errichtet, die beiden ersten evangelischen Kirchenneubauten im OSL.
- Der Name Achelriede taucht als Bezeichnung der Gemeinde erst 1865 auf.
Geschichten / Legenden:
- Nachdem der Engel vom Orgelprospekt der ehem. Pfeifenorgel ausgemustert worden war, „landete“ er bei einem Wirt des Ortes indessen Kneipe. Ein Pfarrer/Gemeindemitglied schwatzte ihm den Engel ab und übergab ihn der Kirche. Heut hängt er dort an der Südwand.
- Epitaph für Pastor Hermann Heinrich Sextroth († 1746):
- Der Pastor, Vater von ca. 10 Kindern, trieb den Zehnt als Pfarrzins mit Vehemenz ein. Das wurmte manche Adlige, die deshalb einen Jäger gedungen haben, der den Pastor töten sollte. Der musste sich erst in der Wirtschaft Mut antrinken und hat dann mit einem Vorderlader den Pastor erschossen. Er wurde gefasst und in der Iburg festgesetzt. Nachdem jemand vom Adel ihn jedoch dort herausholte, ging er nach Süddeutschland und war schließlich verschollen.